Der Umbau des Emschersystems ist eine große technische sowie finanzielle Herausforderung, welche mehrere Jahrzehnte in Anspruch nimmt. Dieser umfasst den gesamten Hauptlauf der Emscher sowie ihrer Nebenläufe. Die Quelle der Emscher liegt in Holzwickede (südöstlich von Dortmund) und mündet bei Dinslaken in den Rhein. Die Lauflänge liegt bei 85 Kilometern und umfasst ein Einzugsgebiet, einschließlich der Nebenläufe, von 865 Quadratkilometern.
Parallel zur Emscher und ihrer Nebenläufe werden unterirdische Kanäle gebaut, die das heute darin heute fließende Abwasser aufnehmen werden. Die Emscher und ihre Nebenläufe werden anschließend in naturnahe Gewässer umgebaut. Mit dem Abwasserkanal Emscher entsteht ein gigantisches Bauwerk auf einer Länge von 51 Kilometern in bis zu 40 Metern Tiefe: das modernste Abwassersystem der Welt. Die Dimension des Abwasserkanals beginnt mit DN 1600 (Durchmesser = 1,60 m) und vergrößert sich bis zu DN 2800 (Durchmesser = 2,80 m). Hergestellt wird dieser aus Stahlbeton-Rohren im unteririschen Rohrvortrieb.
Teil des neuen Abwasserkanals Emscher werden drei gewaltige Pumpwerke, die das fließende Abwasser der Region wieder auf ein höheres Niveau pumpen, um dies den Kläranlagen zuzuleiten. Die Kläranlagen leiten das gereinigte Abwasser wiederum der natürlichen Vorflut zu. Eines dieser im Bau befindlichen Pumpwerke und Schachtbauwerke besichtigte die CDU Zollverein am 26.07.2016 in Bottrop. Herr Dr. Emanuel Grün -Vorstandsmitglied für Wassermanagement und Technische Services- führte in das Thema ein und stellte das Gesamtprojekt vor. Herr Jörg Haberhausen -Projektleiter Gebietsmanagement Emscher- erläuterte die einzelnen Bauabschnitte für die Erstellung des Schacht-/Pumpbauwerkes sowie deren spätere Funktionsweise. Im Anschluss besichtigte die Gruppe die Baustelle und stieg knapp 40 m bis auf die Sole des Schacht-/Pumpbauwerkes herab.