Besuch im Gesundheitszentrum St. Vincenz
Persönlich und vor Ort konnte sich Dr. Stefan Schüßler, als gesundheitspolitischer Experte der CDU Schonnebeck, heute von den Abläufen der neuen Versorgungsform im Stadteil überzeugen. Die leitende Ärztin, Fr. Dr. Aische Nitardy, und Geschäftsführer Robert Hildebrandt standen für einen ausführlichen Austausch und eine Führung durch das Haus gerne zur Verfügung.
Mit der Schließung zweier Krankenhäuser im Essener Norden entstand ein weißer Fleck in der stationären Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in unserem Bezirk.
Das Modellprojekt Statamed (= Stationäre Allgemeinmedizinische Versorgung) füllte mit der Öffnung des Gesundheitszentrums vor mittlerweile bereits einem Jahr gleich zwei Lücken.
Einerseits stellt das Haus für unser lokales Umfeld wieder eine stationäre Grundversorgung zur Verfügung. Andererseits konzentriert es sich gerade auf einen Fachbereich der Patientenversorgung, der mancherorts leicht einmal übersehen werden könnte - die allgemeinmedizinische stationäre Versorgung. Das ist die Betreuung all jener Patienten, die z.B. nach hausärztlicher Einschätzung zwar keine aufwendige Großgerätediagnostik oder Operation benötigen. Aber sie benötigen einige Tage kontinuierliche ärztliche und pflegerische Betreuung.
Das kann zum Beispiel die erschwerte medikmentöse Blutdruckeinstellung, ein komplizierterer Atemwegsinfekt, oder der Ausgleich eines Flüssigkeitsmangels bei einem Senior sein.
Besonderen Wert legt das Haus dabei zum einen auf die enge Zusammenarbeit mit den Hausärzten. Zusätzlich werden im Rahmen des Modellprojektes neue Unterstützungsformen, wie etwa die Flying Nurses, eingesetzt, um die Patienten möglichst früh, aber dennoch mit der nötigen Sicherheit wieder in die häusliche Umgebung entlassen zu können. Als Flying Nurses werden hier Krankenschwestern (oder -pfleger) bezeichnet, die auch nach Entlassung der Patieten in bestimmten Fällen noch einige Tage betreuende Besuche zuhause durchführen.
Noch ein weiteres Jahr wird das Vorhaben mit diesen inovativen Ansätzen als Modellprojekt gefördert. Doch Geschäftsführer Robert Hildebrandt ist überzeugt, mit seinem Modell überzeugen zu können, so dass eine Fortführung auch danach sichergestellt werden kann.
Ohne die herausragende Unterstützung der Stadt Essen, allen vorran Oberbürgermeister Thomas Kufen und Stadtdirektor Peter Renzel, wäre dieser Erfolg aber nur schwer erreichbar gewesen.
"Dieses Beispiel macht Mut, mit inovativen Ideen die Herausforderungen des deutschen Gesundheitswesens angehen zu können. Die Begeisterung und das Herzblut der Akteure im Gesundheitszentrum ist geradezu ansteckend.", so fasst Dr. Schüßler den Besuch zusammen.